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Der 8. März – Tag der Frau

Der Tag der Frau ist ein guter Anlass, um die Situation der Frauen zu beleuchten. So hat das INPS neue Daten zur Situation der Frauen auf dem italienischen Arbeitsmarkt vorgelegt. Diese geben wenig Anlass zur Zuversicht: Italien hat nach wie vor eine der niedrigsten Frauenerwerbsquoten in Europa. Der Anteil der berufstätigen Frauen liegt bei 52,5 % gegenüber 70,4 % bei den Männern. Bei all dem gibt es ein starkes Nord-Süd-Gefälle.

Nur 18 % der Einstellungen von Frauen sind unbefristet und nur 35,6 % der Verträge sind Vollzeitverträge. Das bedeutet, wie das INPS betont, dass die überwiegende Mehrheit der erwerbstätigen Frauen nur die Hälfte des Tages mit bezahlter Arbeit verbringt. Die andere Hälfte verbringen sie mit Hausarbeit und Kinderbetreuung. Außerdem verdienen Frauen bei gleicher Qualifikationen rund 20 % weniger als Männer. In Bereichen wie Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleistungen be­trägt der Lohnunterschied sogar 30 %. Nur eine von fünf erwerbstätigen Frauen in der Privatwirtschaft hat eine leitende Führungsposition inne, während die überwiegende Mehrheit in mittleren bis unteren Positionen beschäftigt ist. Dabei haben die Frauen bereits bei der Ausbildung die Nase vorn. Sowohl bei den MaturantInnen (52,6 %) als auch bei den HochschulabsolventInnen (59,9 %) übertreffen sie ihre männlichen Kollegen. Diese Überlegenheit in der Ausbildung können die Frauen jedoch nicht in Vorteile auf dem Arbeitsmarkt umsetzen.
Besser sieht es in Südtirol aus, aber auch hier kann von einer wirklichen Gleichstellung keine Rede sein. Der Anteil der erwerbstätigen Frauen liegt bei 74,2 %, die Hälfte davon arbeitet in Teilzeit. Das wirkt sich natürlich auch auf die Renten aus: Frauen erhalten durchschnittlich 900 Euro im Monat, Männer dagegen 1700 Euro.

Die zahlreichen Maßnahmen zur Förderung der Frauenerwerbstätigkeit, darunter auch die jüngsten Initiativen der Regierung Meloni, bringen nicht die erhofften Ergebnisse. Der Grund dafür ist einfach: Wirksame Maßnahmen zur Frauenförderung würden deutlich höhere finanzielle Mittel erfordern. Für Investitionen in die Familie und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gibt Italien nur 379 Euro pro Kopf aus – im Vergleich zu 1450 Euro in Deutschland und 777 Euro im europäischen Durchschnitt.